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Zusammenhang zwischen Gebrechlichkeit und dentaler Probleme

Wissenschaftler untersuchten, ob mangelnde Mundhygiene auch zur alterstypischen Gebrechlichkeit beitragen kann. © brunella fratini – stock.adobe.com
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Di. 27. März 2018

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NEWCASTLE, UK – Mit zunehmend hohem Alter lassen nicht nur die psychischen, sondern auch die physischen Fähigkeiten bei den meisten Senioren nach. Einen Grund dafür haben jetzt Forscher in der mangelnden Mundhygiene sowie dem schlechten Zustand der Zähne gefunden.

Dass Erkrankungen im Mundraum wie Parodontitis oder Zahnverlust auch Auswirkungen auf Demenz oder Diabetes haben können, ist schon länger bekannt. Dass mangelnde Mundhygiene aber auch zur alterstypischen Gebrechlichkeit beiträgt, haben kürzlich Wissenschaftler der Newcastle University herausgefunden. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie im Journal of the American Geriatrics Society.

An der Studie nahmen 7.735 britische Männer teil. Bereits von 1978 bis 1980 begannen die Untersuchungen, als die männlichen Probanden zwischen 40 und 59 Jahre alt waren. Eine erneute Untersuchung fand circa 30 Jahre später, zwischen 2010 und 2012 statt, als die Männer im Alter zwischen 71 und 92 Jahren waren. Lediglich 1.722 Probanden konnten damals ein zweites Mal untersucht werden.

Die Probanden wurden im Rahmen der Studie zu ihrer Mund- sowie zur Allgemeingesundheit befragt. Die Auswertung ergab, dass 20 Prozent der Männer keine Zähne mehr hatten, 64 Prozent weniger als 21 Zähne, 54 Prozent gaben Zahnfleischerkrankungen an, 29 Prozent litten unter Mundtrockenheit, 34 Prozent gaben an, dass ihre Mundgesundheit nur unzureichend wäre und 11 Prozent hatten Probleme beim Essen.

Im Zusammenhang mit den Zahnproblemen stellten die Wissenschaftler bei den betroffenen Probanden zudem ein vermehrtes Auftreten sogenannter Alterserscheinungen, wie unsicherer Gang, fehlende Kraft in den Händen, Muskelschwäche, rasche Erschöpfung und mangelnde physische Bewegung, fest.

Besonders häufig waren die Symptome der Gebrechlichkeit bei den Männern, die keine Zähne mehr hatten, Mundtrockenheit angaben oder ihre eigene Mundgesundheit als bedenklich einstuften.

Während der Studie konnten die Wissenschaftler noch keine Kausalzusammenhänge zwischen der Mundgesundheit und Gebrechlichkeit feststellen. Dies wollen sie nun in einem weiteren Schritt klären. Fest steht jedoch, dass mangelnde Zahnpflege im Laufe des Lebens zur Beeinträchtigung der Gesundheit im Alter entschieden beiträgt.

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