DT News - Germany - Angstpatienten: Interdisziplinäre Zusammenarbeit wichtig

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Angstpatienten: Interdisziplinäre Zusammenarbeit wichtig

Foto: hightowernrw
Universität Göteburg

Universität Göteburg

Mi. 10. Februar 2010

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Angst vor dem Zahnarzt kommt besonders häufig bei Kindern vor, die in schwierigen Familienverhältnissen leben oder in psychologischer Behandlung sind. Zu diesem Schluss kamen schwedische Forscher der Sahlgrenska Academy (www.gu.se/).

Kinder und Jugendliche, die Zahnarzttermine ständig verschieben oder absagen, hätten viermal häufiger Kontakt mit Psychologen oder Anwälten. Die Zahnärzte sollen besonders dieser Patientengruppe mit besonderem Respekt und Verständnis begegnen, berichtet Studienleiterin Annika Gustafsson gegenüber pressetext. „Mittlerweile gibt es Zahnärzte, die sich auf minderjährige oder erwachsene Angstpatienten spezialisiert haben", so Gustafsson.

Das Anliegen der Studienleiterin war es, mögliche Unterschiede zwischen Jugendlichen mit starker Behandlungsangst und ihren Alterskollegen festzustellen. Je 250 junge Patienten aus beiden Gruppen beschrieben dafür ihre Familie und ihr tägliches Leben. "Kinder und Jugendliche, die sich der Zahnarztbehandlung widersetzen, haben deutlich öfter Zahnarzt-Angst, stammen eher aus Familien aus niedrigen sozialen Schichten und mit geringem Einkommen. Sie leben häufig mit einem einzigen Elternteil, sind weniger aktiv und haben mehr psychologische Probleme als ihre Alterskollegen", berichtet Gustafsson.

Erbe der Eltern
Auch die Eltern wurden befragt. Dabei zeigte sich, dass die meisten ebenfalls an schlimmen Zahnarzt-Ängsten litten und eher Zustände der Angst und Sorge hatten, wenn ihre Kinder die auf Problempatienten spezialisierten Zahnärzte benötigten. "Es scheint, als ob die Angst vor dem Zahnarzt vererbt wird. Will ein Elternteil aufgrund seiner eigenen Ängste das Kind nicht zum Zahnarzt begleiten, so wirkt sich das negativ auf das Kind aus", so Gustafsson.
 

Die Ergebnisse zeigen laut Ansicht der Studienautorin, dass eine Zusammenarbeit zwischen Psychologen oder Sozialarbeitern mit den Zahnärzten aus Gründen der Zahngesundheit sinnvoll wäre. "Es geht darum, so früh wie möglich zu entdecken, welche Kinder und Jugendlichen besondere Hilfe und Unterstützung brauchen. Diese Form der Kooperation gibt es bisher noch nicht."
 

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