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Apobank beruft zwei Vorstandsmitglieder ab

Die Apobank entlässt zwei Mitglieder des Vorstandes. (Foto: Apobank)
Anja Worm, DT

Anja Worm, DT

Do. 4. November 2010

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LEIPZIG – Nach ersten Ergebnissen einer internen Untersuchung, welche die Deutsche Ärzte- und Apothekerbank (Apobank) eingeleitet hatte, wurden die Vorstandsmitglieder Stefan Mühr und Claus Verfürth mit sofortiger Wirkung abberufen.

Im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen das Immobilienunternehmen Licon AG wegen des Verdachts des Betrugs, prüft die Staatsanwaltschaft auch, ob Mitarbeiter der Apobank persönliche Vorteile aus den Geschäftsbeziehungen zogen. Das Bankinstitut selbst leitete eine interne Untersuchung ein und zog nun die ersten Konsequenzen. „Die ersten Ergebnisse deuten daraufhin, dass sich einzelne Vorstandsmitglieder und Mitarbeiter nicht korrekt verhalten haben und unter Verdacht stehen, unerlaubt persönliche Vorteile erhalten zu haben “, heißt es in einer Mitteilung der Apobank. Der Aufsichtsrat und Herbert Pfennig, Sprecher des Vorstands, beschlossen ein Sofortprogramm, das die sofortige Abberufung der Vorstandsmitglieder Mühr und Verfürth vorsieht. Wie sich Mitarbeiter einen unrechtmäßigen Vorteil verschafften, könne noch nicht gesagt werden, wie die Apobank-Pressesprecherin Cassie Kübitz-Whiteley Dental Tribune Online mitteilte.

Unabhängige Untersuchungskommission
Zum Sofortprogramm gehört auch die Einsetzung einer unabhängigen Untersuchungskommission, zu denen interne wie externe Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwälte und Bankfachleute gehören sollen. Die Apobank ruft ihre Mitarbeiter auf, der Untersuchungskommission wahrheitsgemäß über mögliche Gesetzesverstöße, von denen sie wissen, zu berichten. Bei der freiwilligen Mitarbeit garantiert die Apobank, dass die betroffenen Angestellten nicht mit Schadensersatzansprüchen rechnen müssen und auch das Beschäftigungsverhältnis nicht „einseitig“ aufgelöst wird. Wie viele Mitarbeiter in den Betrugsfall verwickelt sind, könne noch nicht gesagt werden. Gegenüber dem Handelsblatt sagte Pfennig zwar: „Wenn es eine zweistellige Anzahl wird, dann eine sehr niedrige.“ Die Pressestelle äußerte sich vorsichtiger. „Derzeit haben wir noch keine belastbaren Erkenntnisse, so dass es nicht seriös wäre, darüber zu spekulieren. Deswegen werden wir hierzu erst Aussagen treffen, wenn wir entsprechende Fakten vorliegen haben“, sagte die Pressesprecherin Kübitz-Whiteley gegenüber DT Online.

Die Apobank hat nun Dr. Thomas Siekmann und Bernd Span in den Vorstand berufen und versichert, dass nach Abschluss der Untersuchungen verschärfte Kontrollmaßnahmen eingeführt werden sollen. Mit den ersten Zwischenergebnissen, welche die unabhängige Komission vorlegen soll, wird Ende November gerechnet.

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