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Bessere Sterilisierung medizinischer Instrumente

Bei dem neuen Forschungsprojekt der Technischen Hochschule Mittelhessen steht die Optimierung des Energie- und Wassereinsatzes bei der Dampfsterilisation medizinischer Instrumente im Fokus.
Technische Hochschule Mittelhessen

Technische Hochschule Mittelhessen

Di. 17. Januar 2012

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Mit 436.000 Euro fördert das Land ein medizintechnisches Forschungsprojekt an der Technischen Hochschule Mittelhessen. Bei dem Vorhaben geht es um die Optimierung des Energie- und Wassereinsatzes bei der Dampfsterilisation medizinischer Instrumente.

Projektleiter ist Prof. Dr. Hans-Martin Seipp vom Kompetenzzentrum für Medizin- und Krankenhaustechnik. Partner sind die Marburger Firma mobilPlan Industrie und Umwelttechnik, die Walter Winkler Metall- und Apparatebau aus Lahnau und die Kölner F. & M. Lautenschläger GmbH, ein führender Hersteller von Dampfsterilisatoren.

Medizinische Instrumente müssen nach ihrer Nutzung im Operationssaal wieder aufbereitet werden. Das geschieht in Abteilungen zur Sterilgutversorgung in einem mehrstufigen Verfahren mit unabhängig voneinander arbeitenden Maschinen. In einem ersten Schritt werden die Geräte mit chemischen Lösungen gereinigt, bei 95 Grad desinfiziert und mit Heißluft getrocknet. Anschließend werden sie in Dampf-Großsterilisatoren zur Abtötung von Keimen bei 134 Grad sterilisiert, heruntergekühlt und im Vakuum getrocknet. Für den Aufbereitungsprozess sind große Mengen an Energie und Wasser nötig. Energierückgewinnung und die Weiterverwendung des genutzten Wassers sind nach dem heutigen Stand der Technik nicht üblich.

Die Projektgruppe will das Verfahren optimieren. „Wir möchten ein Verbundsystem realisieren, das die Stoff- und Energieströme von Sterilisatoren und Reinigungsgeräten durch ein zusätzliches Apparatesystem verknüpft, und so die Wärmeenergie und das benötigte Wasser mehrfach nutzen“, sagt Seipp. Geprüft werden soll auch, ob im Reinigungsprozess nicht weiter verwertbare Ressourcen in andere energietechnische Systeme eingespeist werden können. Für Krankenhäuser, so Seipp, sei das neue System attraktiv, weil es eine erhebliche Kostenersparnis bedeute. Vorhandene Anlagen könnten nachgerüstet werden. Das Forschungsvorhaben am Gießener Fachbereich Krankenhaus- und Medizintechnik, Umwelt- und Biotechnologie hat ein Gesamtvolumen von 700.000 Euro und läuft bis Ende 2013. Es wird im Rahmen der Förderlinie 3 der hessischen „Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz“ (LOEWE) unterstützt. Damit bezuschusst die Landesregierung Projekte, bei denen Hochschulen mit kleinen und mittleren hessischen Unternehmen zusammenarbeiten.

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