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ST. PAUL, USA – Studien belegen, Zahnärzte stellen häufig unnötige Antibiotikarezepte aus. Prompt scheint ein Sündenbock für die Antibiotikakrise gefunden.
Der Einsatz von Antibiotika ist in der Zahnmedizin ein beliebtes Mittel – insbesondere zur Bekämpfung von Entzündungen bei Parodontitispatienten. Daneben sind auch Verschreibungen aus prophylaktischen Gründen weitverbreitet, beispielsweise bei gesunden Patienten vor Implantationen. Gerade vorsorgliche Antibiotikagabe wird heute bei steigender Zahl von multiresistenten Keimen als problematisch angesehen – vor allem, weil sie in vielen Fällen entbehrlich ist. Mehr als ein Drittel der verschriebenen Antibiotikarezepte seien in den vergangenen Jahren unnötig gewesen, wie Daily Mail berichtet.
Nach bisherigem Forschungsstand waren Antibiotikaresistenzen in der Dentalmedizin kein Thema. Das hat sich nun geändert. Aktuelle Studien zeigen, dass die großzügige Antibiotikagabe zur Verbreitung von C. difficile beitrage. Der multiresistente Keim führt zur Darmentzündung, die lebensbedrohliche Diarrhöen zur Folge haben können. Damit rücken nunmehr auch Zahnärzte in den Fokus der Antibiotikakrise.
Dennoch: Jedes sechste Rezept für Antibiotika wird in den USA von Zahnärzten verschrieben, das legte eine langjährige Studie des Minnesota Department of Health offen. In Deutschland sind es laut Arzneiverordnungs-Report 2016 nur halb so viele. Es besteht offensichtlich noch immer Aufklärungsbedarf, um in der Dentalmedizin ein Umdenken anzustoßen.
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