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Interview: 'Die Entwicklung unserer Investments in Singapur verläuft ausgezeichnet'

Daniel Zimmermann, DTI

Daniel Zimmermann, DTI

Do. 18. August 2011

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Mit SimpliClear will das singapurische Start Up-Unternehmen BioMers Pte. Ltd. den Markt für ästhetische Kieferorthopädie erobern. Dental Tribune ONLINE sprach mit dem Geschäftsführer des deutschen Investors Nanostart Asia, Andreas Kröll, über das Unternehmen und seine langfristigen Perspektiven im weltweiten KFO-Markt.

Dental Tribune ONLINE: Herr Kröll, ihr Investmentfond ist an insgesamt drei Technologieunternehmen in Singapur beteiligt, darunter BioMers. Warum haben Sie sich entschlossen in diesen Markt zu investieren?
Andreas Kröll: Die Firma BioMers ist vor etwa fünf Jahren aus einem Spin-off der National University of Singapur entstanden. Wir hatten das Unternehmen schon seit einiger Zeit beobachtet und uns 2009 endgültig entschlossen, in diese Technologie zu investieren. Zu dieser Zeit gab es das Produkt zwar schon, allerdings in einer etwas anderen Form mit standardisierten Drähten. Wenige Monate nach unserem ersten Investment war die Produktentwicklung fuer SimpliClear dann abgeschlossen; seitdem liegt der Schwerpunkt auf der Vermarktung und der Expansion der Gesellschaft.

Der Markt ist sehr gross bei gleichzeitig hohem Wachstum, und das Produkt SimpliClear  - dessen Kern aus individuell angepassten, transparenten Bogendrähten besteht - bietet aus unserer Sicht eine sehr interessante Option fuer die Behandlung von Patienten mit einem ästhethischen, d.h. kaum sichtbaren Verfahren, und das bei exzellenten klinischen Ergebnissen.

Wie soll sich SimpliClear im Markt positionieren?
Kernstück von SimpliClear ist der individuelle angepasste und fast unsichtbare Drahtbogen aus einem speziell entwickelten Verbundwerkstoff, was das Produkt besonders für den Einsatz im ästhetischen Segment qualifiziert. Dies ist ein großer Wachstumsmarkt innerhalb der Kieferorthopädie, indem es bislang ein paar Lösungen gibt.

Viele dieser Lösungen sind jedoch hinsichtlich ihrer Anwendungsbreite bei unterschiedlichen Patientenfällen begrenzt, da die klinische Effiziens limitiert ist. SimpliClear mit seinem breiten Anwendungsspektrum ermöglicht einen neuen Behandlungsstandard im ästhetischen Segment. Ziel ist es, die Verbindung aus positivem ästhetischen Erscheinungsbild und kalkulierbaren klinischen Ergebnissen zu nutzen.

Derzeit halten Sie über den Nanostart Singapore Early Stage Venture Fund einen Anteil an BioMers von ca. 25 Prozent. Welchen Einfluss haben Sie auf das Unternehmen?
Als Venture Capital Investor muss man in erster Linie darauf schauen, dass die Strukturen innerhalb des Unternehmens stimmen. Dazu gehört vor allem fähiges Personal. Derzeit arbeiten rund 25 Leute inklusive der Firmengründer Dr Mervyn Fathianathan und Renuga Gopal für BioMers. Bei entsprechend positiver Entwicklung gehen wir aber davon aus, dass sich die Belegschaft gegen Ende des Jahres fast verdoppeln wird. Mit David Edwards als neuen Geschäftsführer haben wir zudem seit kurzem auch einen erfahrenen Geschäftsmann an Bord, der uns bei der Kommerzialisierung der Technologie weiter helfen soll.

Welche Impulse wird Edwards dem Unternehmen geben können?
Aufgrund seiner bisherigen Tätigkeit bei Weltunternehmen wie Johnson & Johnson und dem Kontaklinsenhersteller Bausch + Lomb verfügt Edwards über sehr viel Erfahrung, wenn es darum geht, eine schlagkräftige Organisation aufzubauen sowie erfolgreiche Geschäftsstrategien zu entwickeln und umzusetzen . Diese Fähigkeiten ergänzen optimal das hohe technischen Wissen als auch das Branchenverständnis des Biomer Gründerteams. Gemeinsam wird man den gesamten Kommerzialisierungsprozess von Singapur aus leiten und nach und nach die Strukturen für den weltweiten Vertrieb aufbauen.

Welche Vorteile bietet Singapur als Entwicklungsstandort für Nanotechnologien?
Wie sie vielleicht wissen hat der Staat Singapur im letzten Jahrzehnt extrem viel Geld in die Forschung und Entwicklung gesteckt. Darüber hinaus hat er auch umfangreiche Subventionen und Zuschuesse an Unternehmen wie BioMers vergeben. Aus dieser staatlichen Förderung sind etliche interessante Innovationen wie SimpliClear entstanden, die jetzt unmittelbar vor der Marktreife stehen. Daneben bietet der Stadtstaat ein exzellentes Geschäftsumfeld, wie zum Beispiel Rechtssicherheit zum Schutz von intellektuellem Eigentum oder ein großes Angebot von gut ausgebildeten Fachkräften. Mit China und Indien liegen darüber hinaus noch zwei der weltweit größten Wachstumsmärkte direkt vor der Tür.

In welchen Märkten ist das Produkt jetzt schon erhältlich?
Die erste "Testmarketingphase" verlief erfolgreich. Daraus haben wir bereits eine große Anzahl von Kieferorthopäden in Singapur und den Vereinigen Staaten, die das Produkt erfolgreich einsetzen. Der Markt in Singapur mit seinen fünf Millionen Einwohnern ist allerdings recht überschaulich und so werden wir in den nächsten 12 Monaten verstärkt in kieferorthopädische Kernmärkte wie den USA und Europa expandieren. Dort verfügen wir bereits über die entsprechenden Marktzulassungen durch die FDA und die Europäische Union.

Haben sie vor zukünftig noch in weitere Dentaltechnologien zu investieren?
Wir haben derzeit noch zwei oder drei andere Technologien im Auge, werden uns aber auch auf das gegenwärtige Portfolio mit BioMers und drei anderen Unternehmen im Nanotechnologiesektor konzentrieren. Die Entwicklung unserer Investments in Singapur verläuft ausgezeichnet. So arbeiten wir im Augenblick an einer neuen Finanzierungsrunde für Ende des Jahres um eine größere Produktionsstätte für BioMers in Singapur aufzubauen.

Vielen Dank für das Interview.

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