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STUTTGART – Elektronische Gesundheitskarte: Über 90 Prozent der an einer Umfrage teilnehmenden Vertragszahnärzte in Baden-Württemberg halten die eGK für nicht zukunftsfähig
Die Kassenzahnärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KZV BW) unterstützt grundsätzlich den Weg der Digitalisierung des Gesundheitswesens. An zentralen Punkten müsse angesichts gravierender Probleme aber nachgesteuert werden, betont die KZV-Vorstandsvorsitzende Dr. Ute Maier.
Jens Spahn selbst hat im Mai die Diskussion um die eGK wieder entfacht. Der Bundesgesundheitsminister meldete Zweifel an der elektronischen Gesundheitskarte an, stellte deren Nutzen in der jetzigen Form in Frage und brachte ein Bürgerportal ins Gespräch. Ohne Zweifel haben sich die technischen Möglichkeiten und das Nutzerverhalten der Versicherten in Bezug auf die Verwendung von Apps und Gesundheitsportalen seit Beginn des Projektes eGK rasant verändert. Dieser Entwicklung wird die eGK in der jetzt angedachten Form nicht gerecht.
Die Kassenzahnärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KZV BW) unterstützt grundsätzlich den Weg der Digitalisierung des Gesundheitswesens. An zentralen Punkten müsse angesichts gravierender Probleme aber nachgesteuert werden, betont die KZV-Vorstandsvorsitzende Dr. Ute Maier. Der nicht mehr zeitgemäße ausschließliche Zugang zu den Daten über Kartenlesegeräte, die Probleme im Zusammenhang mit dem Aufbau der Telematikinfrastruktur und nicht zuletzt die nicht eindeutig geklärten finanziellen Belastungen tragen nicht dazu bei, die Akzeptanz der Karte sowohl bei den Versicherten als auch den Akteuren im Gesundheitswesen, die damit arbeiten sollen, zu erhöhen. In einer aktuellen Online-Umfrage unter den Vertragszahnärztinnen und Vertragszahnärzten im Land sprachen sich über 90 Prozent der Befragten für den Stopp des Projektes elektronische Gesundheitskarte aus.
„Die Politik muss diese Stimmung zur Kenntnis nehmen und dringend nachbessern. Der Verunsicherung müsse mit vertrauensbildenden Maßnahmen, nicht mit Strafandrohung begegnet werden. „Insbesondere brauchen wir eine Garantie, dass keine Zahnärztin und kein Zahnarzt in Baden-Württemberg auf zusätzlichen Kosten sitzen bleibt“, so Dr. Maier weiter.
Der Zeitplan für die Anbindung aller Praxen an die Telematikinfrastruktur bis Ende 2018 sei nicht zu halten, weil die Industrie die nötigen Geräte nicht liefern könne. Drohende Sanktionen wie Honorarabschläge für die Praxen, die völlig abhängig von der Bereitstellung der Geräte durch die Industrie seien, seien der denkbar falsche Weg, um die Digitalisierung in einer gemeinsamen Kraftanstrengung aller Akteure doch noch auf den richtigen Weg zu führen, betont Dr. Ute Maier. Eine Fristverlängerung sei dringend geboten.
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