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HAMBURG/LEIPZIG – Nur eine Minderheit der Ärzte, Zahnärzte und Psychologischen Psychotherapeuten bewertet ihre wirtschaftliche Lage als gut, wie der „Medizinklimaindex“ zeigt.
Alle sechs Monateveröffentlicht die Stiftung Gesundheit den „Medizinklimaindex“, der von der Gesellschaft für Gesundheitsmarktanalyse mbH (GGMA) durchgeführt wird. Die Mehrheit (53,5 Prozent) der Ärzte, Zahnärzte und Psychologischen Psychotherapeuten sieht ihre aktuelle wirtschaftliche Lage als befriedigend an. 26,9 Prozent schätzen ihre wirtschaftliche Situation positiv ein, 19,7 Prozent hingegen als schlecht. Mit einer Verbesserung der Situation innerhalb der kommenden sechs Monate rechnen nur die Wenigsten: 52,4 Prozent der Befragten erwarten keine Veränderung der wirtschaftlichen Lage. 42,4 Prozent vermuten gar, dass sie sich verschlechtern wird. Nur 5,2 Prozent rechnen mit einer wirtschaftlichen Verbesserung.
Der Saldowert der gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten „gut“ (26,9) und „schlecht“ (19,7). Der Saldowert der Erwartungen ist die Differenz zwischen den Antworten „günstiger“ (5,2) und „ungünstiger“ (42,4). Daraus errechnet sich der Medizinklimaindex von –15. Die Ärzte, Zahnärzte und Psychologischen Psychotherapeuten im ambulanten Sektor beurteilen also ihre wirtschaftlichen Erwartungen für die nächsten sechs Monate weiterhin negativ.
Der Medizinklimaindex ist seit Beginn der Erhebung (Herbst 2006) durchgehend im negativen Bereich. Im Vergleich zwischen Herbst 2010 und Frühjahr 2010 zeigt sich jedoch erneut eine positivere Stimmung der Gesamtheit der Ärzte, Zahnärzte und Psychologischen Psychotherapeuten.
Vergleich
Die Einschätzung der aktuellen Lage, vor allem aber die Zukunftserwartungen unterscheiden sich zwischen den Ärzten, Zahnärzten und Psychologischen Psychotherapeuten. Von den niedergelassenen Humanmedizinern schätzen 25,4 Prozent die aktuelle wirtschaftliche Lage als gut ein, 51,6 Prozent sind zufrieden, während 23 Prozent die Lage als schlecht empfinden. Die Erwartungen für die kommenden sechs Monate sind bei 3,8 Prozent gut, 39,4 Prozent erwarten Kontinuität und 56,8 Prozent schauen düster in die Zukunft. Der Medizinklimaindex der Ärzte liegt damit bei –25,3.
Freundlicher die Lage bei den Zahnärzten: 17,1 Prozent bezeichnen ihre aktuelle wirtschaftliche Lage als gut, 59,8 Prozent als stabil und 23,2 Prozent stufen die Situation als schlecht ein. 13,4 Prozent meinen, dass sich die wirtschaftliche Lage in den kommenden sechs Monaten verbessern wird. 62,2 Prozent erwarten keine Veränderung. 24,4 Prozent rechnen mit einer Verschlechterung der Lage. Der Medizinklimaindex der Zahnärzte liegt somit bei –8,7.
Am freundlichsten wird die Lage bei den Psychologischen Psychotherapeuten eingeschätzt: 40,5 Prozent nennen ihre aktuelle wirtschaftliche Lage gut, 53,9 Prozent stabil, und 5,6 Prozent stufen die aktuelle Lage als schlecht ein. Die Erwartungen: 2,3 Prozent der Responder denken, dass sich die wirtschaftliche Lage in den kommenden sechs Monaten verbessern wird. 85,4 Prozent erwarten keine Veränderung der Situation. 12,4 Prozent sehen die kommenden Monate als ungünstiger. Der Medizinklimaindex der Psychologischen Psychotherapeuten liegt damit bei 12,4.
Vergleich mit anderen Branchen
Der Vergleich des Medizinklimaindex zu den IFO-Geschäftsklimata ausgewählter Berufs-sparten zeigt positive Tendenzen: Für den Berichtsmonat September 2010 liegen fast alle aus-gewählten Berufssparten im positiven Bereich. Die rote Laterne hat das Bauhauptgewerbe (-18,1), gefolgt vom ambulanten medizinischen Sektor (-15) und dem Einzelhandel (12,4).
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