FREIBURG - Das Universitätsklinikum Freiburg ist an einem Forschungsprojekt der Europäischen Union zur „Manifestation seltener Erkrankungen im Mund- und Zahnbereich“ mit der Klinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie sowie dem Labor für pädiatrische Genetik beteiligt.
Hierzu werden Patienten mit Erkrankungen wie Schmelz- und Dentinfehlbildungen (z.B. Amelogenesis imperfecta und Dentinogenesis imperfecta), ektodermalen Dysplasien (fehlende, missgeformte Zähne und Kieferknochen), abnormen Zahnzahlen oder –formen, generellen Wachstumsveränderungen sowie verschiedenen Syndromen im Mund- und Zahnbereich gesucht. Die Daten eines jeden teilnehmenden Patienten werden anhand einer speziellen Datenbank erfasst. Sie können so hinsichtlich Befund, Diagnose, Therapie, bereits publizierten Fällen oder auch anderen Faktoren wie Lebensqualität weltweit miteinander verglichen werden. Je mehr Patienten in das genannte Projekt eingeschlossen werden können, umso bessere Aussagen werden sich am Ende der Studie für viele Erkrankungen machen lassen.
Neben der Diagnostik und Therapie der Patienten wird in dem Projekt auch Grundlagenforschung sowie die für die Therapie besonders notwendige translationale Forschung betrieben. Somit folgt das Projekt dem Prinzip „aus dem Labor ans Krankenbett“, der translationalen Forschung, um den Übertrag der Grundlagenforschung in den medizinischen Alltag zu beschleunigen.
In der Summe machen seltene Erkrankungen etwa 20 Prozent aller bekannten Krankheiten aus. Deshalb besteht auch im zahnärztlichen Bereich ein großer Bedarf an neuen Konzepten zu Diagnostik und Therapie. „Ziel des genannten Projektes ist es, durch genetische Grundlagenforschung die Kenntnis der zugrunde liegenden Mechanismen bekannter und bisher unbekannter Krankheiten zu verbessern und dadurch neben einer qualitativ höherwertigen Diagnostik auch die Therapie dieser Patientinnen und Patienten zu verbessern“, sagt Dr. Stefanie Feierabend, Zahnärztin in der Klinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie des Universitätsklinikums Freiburg.
Im Dreiländereck Deutschland, Frankreich und Schweiz wird das Forschungsprojekt „Manifestationen seltener Erkrankungen im Mund- und Zahnbereich“ seit dem 01. Juli 2012 für drei Jahre gefördert. Beteiligt sind die Universitäten Straßburg, Freiburg und Heidelberg. Bereits im Dezember 2011 erfolgte ein Aufruf der Wissenschaftsoffensive der Trinationalen Metropolregion Oberrhein (TMO), eine bis dahin einzigartige Initiative in Europa. Die Projekte werden unterstützt durch die Europäische Union über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), kofinanziert durch das Programm INTERREG IV Oberrhein und gefördert im Rahmen der Wissenschaftsoffensive TMO.
Bei Interesse ist eine Überweisung neuer Patienten aus den Praxen der niedergelassenen Kollegen wünschenswert.
Kontakt:
Dr. Stefanie Feierabend
Zahnärztin
Klinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie
Telefon: 0761 270-48850
stefanie.feierabend@uniklinik-freiburg.de
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