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WITTEN/HERDECKE - Für das Wintersemester 2013/14 haben sich 518 Interessenten auf die 40 zu vergebenden Plätze im Fach Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde an der Universität Witten/Herdecke beworben. „Das ist nach 450 im letzten Durchgang erneut ein Rekord“, freut sich Prof. Dr. Stefan Zimmer, Leiter des Departments.
Für ihn ein Zeichen der Wertschätzung: „Wir wissen, dass viele Zahnärzte ihren Kindern empfehlen, sich in Witten zu bewerben. Und dann kann der Studiengang ja nicht ganz schlecht sein. Aber natürlich wählen wir die Studierenden nach ihrer fachlichen und persönlichen Qualifikation in einem eigens entwickelten Verfahren aus. Und den für eine private Universität unerlässlichen Beitrag zur Finanzierung kann man bei uns mit dem später im Beruf verdienten Geld zurückzahlen. So stellen wir sicher, dass bei uns jeder studieren kann und nicht nur Kinder von Zahnärzten.“
Der Studiengang hebt sich von anderen ab, indem er die angehenden Zahnärzte und –ärztinnen dazu anleitet, den Patienten schon im ersten Gespräch als ganzen Menschen wahrzunehmen. Deswegen werden Gespräche mit Simulationspatienten gefilmt und das Kommunikationsverhalten besprochen. Ab dem ersten Semester arbeiten alle Studierenden an klinischen Behandlungseinheiten und famulieren bei niedergelassenen Zahnärzten, um weitere praktische Erfahrung zu sammeln. „Dieser frühe Patientenkontakt ist unserer Meinung nach unverzichtbar, um das theoretische Wissen aus Seminaren und Vorlesungen immer auch in der Praxis erproben und anwenden zu können“, ordnet Zimmer diese Nähe zur Praxis ein, denn nur so können die Studierenden immer wieder überprüfen, ob die Entscheidung, Zahnarzt werden zu wollen, die richtige für sie ist.
Eine weitere Besonderheit an der UW/H ist die Integration von externen Lehrbeauftragten (niedergelassene Zahnärzte) in der theoretischen und praktischen Ausbildung. „Kernstück unserer Ausbildung ist der Integrierte Kurs im sechsten Semester: Hier behandeln je zwei Studierende unter Aufsicht eines erfahrenen Zahnarztes so, wie sie es später in der Praxis auch tun werden: Alle Erkrankungen eines Patienten werden versorgt, von der Karies über Entzündungen des Zahnnervs, des Zahnfleisches bzw. des Zahnhalteapparates sowie Mundschleimhauterkrankungen bis hin zu Erkrankungen des Kiefergelenks, um nur die wichtigsten zu nennen“, argumentiert Zimmer. „Damit unterscheidet sich die Universität Witten/Herdecke von fast allen anderen Universitäten, in denen die Studierenden die Patienten ein ganzes Semester lang nur zahnerhaltend, dann wieder nur prothetisch behandeln.“ Kurse in der Behandlung von behinderten Patienten gehören ebenso zum Lehrplan wie eine sehr ausgedehnte ärztliche Ausbildung in Krankenhäusern. „Zahnärzte werden einerseits mehr Wissen aus der Allgemeinmedizin benötigen, um die Zusammenhänge mit der Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, der Dermatologie oder anderen medizinischen Fachrichtungen zu verstehen und bei der Diagnose zu berücksichtigen. Andererseits werden die Molekularmedizin, die orale Strukturbiologie und weitere biochemische Abläufe zur Grundlagenforschung immer wichtiger: Wie entsteht Karies? Spielt der physiologische Aufbau des Zahnes eine Rolle? Können Bakterien durch das Zahnfleisch in den Kieferknochen bzw. weiter wandern und so andere Krankheiten auslösen?“, beschreibt Zimmer die Fragestellungen für zukünftige Zahnmediziner.
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