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Bessere Auswahlverfahren zum Zahnmedizinstudium gefordert

Kerstin Blaschke äußert sich zur Diskussion um die Männerquote beim Zahnmedizinstudium. © kotoyamagami – Fotolia.de
Freier Verband Deutscher Zahnärzte

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So. 9. August 2015

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BONN – Zur Diskussion um eine Männerquote für das Zahnmedizinstudium, wie sie vereinzelt gefordert wird, erklärt die FVDZ-Bundesvorsitzende Kerstin Blaschke: „Wir brauchen in Deutschland keine Männerquote für den Zugang zum Zahnmedizinstudium. Eine derartige Steuerung der Studienplatzvergabe ist diskriminierend und deshalb lehne ich sie ab. Was wir tatsächlich brauchen, sind bessere Auswahlverfahren an den Universitäten, die sich an den Anforderungen an unseren Beruf orientieren.

Die Studienplatzvergabe in Deutschland richtet sich nach den Abiturnoten. Je besser der Schulabschluss, desto größer sind die Chancen auf einen Studienplatz. Zwar haben die Universitäten die Möglichkeit, bis zu 60 Prozent ihrer Studienplätze nach eigenen Kriterien in einem eigenständigen Auswahlverfahren zu besetzen. Doch davon machen die wenigsten Gebrauch. Denn das ist aufwändig, kostet Geld und Zeit.

So kommen die Abiturienten – junge Männer und Frauen – mit den besten Abschlussnoten an die Universitäten und in die Zahnmedizin. Denn das Studienfach ist beliebt – es gibt etwa fünfmal mehr Bewerber als Plätze. Darum fordern wir die Universitäten auf, sich dieser Verantwortung zu stellen. Die Hochschulen sind in der Pflicht, ein geeignetes Auswahlverfahren bei der Studienplatzvergabe anzuwenden, dass nicht nur die Abiturnote, sondern auch die soziale und praktische Eignung für den Zahnarztberuf berücksichtigt.

Ob die Hochschulabsolventen sich später in eigener Praxis niederlassen, hängt aus meiner Sicht weniger vom Geschlecht, sondern viel mehr von den Niederlassungsbedingungen ab. Hier ist die Politik gefordert! Anstatt Medizinische Versorgungszentren zu fördern und die Versorgung zentral zu steuern, sollte sie die Rahmenbedingungen für freiberufliche Praxen verbessern. Nur so bleibt die Niederlassung für die jungen Kolleginnen und Kollegen attraktiv und die Versorgung gesichert.“

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